Jugendfahrt 2003
Ein Bericht von Martin Ewald
„Avoir le ‚cul‘ dans l‛eau“, antwortete Madame Jaqueline Murrat, Präsidentin des französischen Partnervereins A.W.C auf telefonische Nachfrage des Vorsitzenden des Deutsch-Französischen Freundeskreises Wadersloh, Frank Müller, was die Jugendgruppe aus Wadersloh und Umgebung dort in den Partnergemeinden bei der großen Hitze den ganzen Tag macht.
So war es auch. Denn das heißt in etwa: Das Hinterteil im Wasser haben. Die Badeseen in der Nähe, bei Lapeyrouse oder St.-Eloy Les Mines, aber auch das Schwimmbad in Neris-les-Bains standen bei den Jugendlichen verständlicherweise höher im Kurs als die Sehenswürdigkeiten der näheren und weiteren Umgebung.
Ihr Quartier hatte die Gruppe unter der Leitung von Suzanne Martens wieder einmal im „Centre Social Rural du Canton de Marcillat“ aufgeschlagen, wo sie auch verpflegt wurde, wenn nicht gerade eine Einladung der Bürgermeister Bernard Barraux (Marcillat) oder Jean-Claude De Pin (Neris) zu einem Essen auf dem Programm stand. Natürlich bekamen die Wadersloher Gäste auch genügend Informationen über die Partnergemeinden in der Auvergne und T-Shirts als Erinnerung an den Aufenthalt dort in Zentralfrankreich.
Neben den offiziellen Empfängen in den Rathäusern von Marcillat und Neris zählten auch die Tagesfahrt zum „Puy de Dôme“, dem höchsten Berg der Vulkanregion vor den Toren von Clermont-Ferrand und der Bummel durch die Altstadt von Montlucon zu den Höhepunkten des einwöchigen Aufenthaltes. Doch auch an diesen Tagen galt der zu Anfang zitierte Satz, denn nur so war die Hitze einigermaßen erträglich.
Dafür „pulsierte“ abends auf dem Dorfplatz in Marcillat das Leben, als es sich unter den einheimischen Jugendlichen herumgesprochen hatte, das eine Gruppe aus Wadersloh zu Besuch ist. Ob auf den hell erleuchteten Boule-Anlagen, oder auch an den im Park aufgestellten Tischen und Bänken: Die deutsch-französische Freundschaft wurde wieder etwas mehr gefestigt. Ob nun mit den aus der Schule erworbenen Sprachkenntnissen oder mit „Händen und Füßen“, die Verständigung klappte ohne Probleme und so manch einer oder eine war am letzten Abend doch etwas traurig, von den (je nach Ansicht) netten bis „ganz ganz süßen“ Franzosen Abschied nehmen zu müssen.
Auf der Rückfahrt stand dann noch der traditionelle Kurzbesuch in Paris an. Ein kurzer Halt am Eiffelturm, eine Fahrt am Triumphbogen vorbei über die Champs-Elysees zur Pariser Oper und weiter in des Künstlerviertel Montmartre, wo man von der Kirche „Sacre Coeur“ einen herrlichen Ausblick auf die französische Hauptstadt hat. Allerdings: Bei 43 Grad im Schatten und deutlicher Luftverschmutzung in Paris waren doch alle froh, als es dann endgültig, mit viel Mineralwasser an Bord, Richtung Heimat ging.